Naturschutzgebiet Pferdsbroich

Das NSG Pferdsbroich befindet sich an der Nordwestgrenze des Kreisgebietes südlich der Ortschaft Schiefbahn und gehört zum Stadtgebiet Korschenbroich. Es handelt sich um ein nahezu geschlossenes Waldgebiet mit einer Fläche von 35 ha. Lediglich im Süden befinden sich kleinere landwirtschaftliche Flächen sowie eine stillgelegte Deponie. Im Norden grenzt der Nordkanal an das Gebiet.

Beim Pferdsbroich handelt es sich ursprünglich um einen Auwaldstandort, es stellt heute das größte noch erhaltene Niedermoor in der Nordkanalniederung dar. Die potentielle natürliche Vegetation ist je nach den Feuchteverhältnissen Erlenbruchwald, Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald oder feuchter Stieleichen-Hainbuchenwald. Die noch 1993 festgestellten niedrigen Grundwasserstände sind inzwischen wieder angestiegen, so dass sich die ursprünglichen Pflanzengemeinschaften wieder stabilisieren bzw. regenerieren können. Ein Gefährdungspotenzial besteht zur Zeit in der Etablierung von Beständen der Herkulesstaude.

Die Waldgesellschaften im NSG Pferdsbroich (Walzenseggen-Erlenbruchwald, Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald) sind nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen bzw. im Norddeutschen Tiefland stark gefährdet.

Es finden sich eine Reihe für Feuchtwälder charakteristische Arten, die nach der Roten Liste gefährdet bzw. sehr selten sind:

  • Schlangenwurz (Calla palustris)
  • Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Hirsesegge (Carex panicea)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
  • Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
  • Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)
  • Sumpflappenfarn (Thelypteris palustris)

Die Vorkommen von Schlangenwurz (Calla palustris), Hirsesegge (Carex panicea), Fieberklee (Menyanthes trifoliata) und Sumpflappenfarn (Thelypteris palustris) sind möglicherweise die einzigen im gesamten Kreisgebiet!